Ohrfeigen sind kein Problem

Anhand einer Artikelserie in der Presse:

Im Gegensatz zum öffentlich propagierten Moralismus sind weder Ohrfeigen noch “ein paar auf den Hintern”, deutschdeutsch: Klapse auf den Po, ein Problem für die Kinder. Es sind die idealistischen antiautoritären Ideologen, die Fundamentalisten der zu Unrecht “gewaltfrei” genannten Erziehung, die damit ein Problem haben und, weil es im Duktus der Selbstgerechtigkeit euphorisiert, ihres auf die Kinder projizieren, um den Eltern moralische Vorwürfe machen zu können.

Fragen Sie einen Sozialarbeiter, der kann ihnen die Psyche von Kindern, Eltern, Haustieren und Insekten erklären! Dafür ist er schließlich ausgebildet, nicht! Gleich nach den Sozialarbeitern rangieren die Psychologen in der unbegründeten Überheblichkeit, besonders dann, wenn ihnen Expertenstatus zugebilligt wird, wie in einem Presseinterview.

Um es noch einmal klar zu sagen: Die in der Attitüde des Experten vorgetragene Auffassung, daß Ohrfeigen und Klapse als Gewalttaten zu klassifizieren seien, und die implizierte Rechtfertigung dafür, daß sie den Kindern seelischen Schaden zufügen, ist nicht auf dem Boden von Einsicht in die tatsächlichen Folgen für das Seelenleben der Kinder erwachsen, sondern ist zeitgeistige Ideologie, die ihren Vertretern ein edles, hilfreiches und gutes Selbstbild verschafft, sonst nichts.

Die psychologischen Zusammenhänge sind ganz andere, im wesentlichen gegenteilige.

Wenn sich die Eltern die Möglichkeit einer Ohrfeige oder eines Klapses verbieten oder verbieten lassen, berauben sie die Beziehung zwischen Großen und Kleinen des unmittelbarsten und natürlichen Mittels, die reale Hierarchie zwischen ihnen zum Ausdruck zu bringen, wenn sie von den Kindern hartnäckig getestet wird. Die Größeren sind die Stärkeren, ein Umstand, den die Kinder untereinander, wenn Erwachsene nicht dreinpfuschen, spontan zur Kenntnis nehmen und berücksichtigen. Ein Wegdrängen, ein Zurückhalten, ein Wegstoßen, ein Zurückzerren, ebenso ein Hinschlagen und Zurückschlagen sind die natürlichen Verhaltensweisen, in denen sich die Rangreihe ausdrückt und etabliert, falls sie nicht sowieso im Bewußtsein dieser Möglichkeiten, sie auszudrücken und damit zu bestätigen beziehungsweise bestätigt zu bekommen, respektiert und eingehalten wird.

Dabei dosieren die Kinder die Kraft und Heftigkeit dieser konfliktregulierenden körperlichen Kommunikation spontan nach den Erfordernissen der konkreten Situation, von einem sanften zur Seite Drängen bis zur Rauferei, die aber von vornherein nicht auf Verletzung ausgerichtet ist und auch nur in den seltensten Fällen solche bewirkt. Es geht um das Kräftemessen als Mittel zur Herstellung des angebrachten Rangverhältnisses, des Respektes und der Autorität, auch der Nähe und Verläßlichkeit des Verhältnisses zueinander.

Mit den in den letzten Jahren zu beobachtenden Brutalitäten im Schulhof hat das nichts gemeinsam, das stammt noch aus den paar Millionen Jahren vor den sadistischen Actionfilmen und den Killerspielen.

Seit das Phänomen Autorität und daraus diese Art von Konfliktregelung unter Kindern wie auch zwischen Erwachsenen und Kindern in der öffentlichen und politisch-bürokratischen Übernahme der antiautoritären Bewegung der 60er- und 70erjahre in ideologischen Verruf geraten ist, haben sich nicht die erhofften positiven sondern drastisch negative Folgen ergeben.

Heute haben wir das – und zwar das tatsächliche, nicht das ideologische – Problem, daß immer mehr Eltern sich außerstande stehen, sich ihren Kindern gegenüber durchzusetzen. Sie stehen unter dem Druck und übernehmen die Vorschreibung einer antiautoritäten Haltung und einer partnerschaftlichen Beziehung zu den Kindern. Zugleich benutzen sie dieses Konzept zur Rechtfertigung dafür, sich die Mühe des Austragens von Autoritätskonflikten mit den Kindern zu ersparen. Sie nehmen stattdessen eine unterwürfige Position ihren Kindern gegenüber ein und lassen sich von klein auf von ihnen auf der Nase herumtanzen, lassen sich von ihnen zunehmend kommandieren und dirigieren, immer öfter auch bis zu dem Grad des Tyrannisierens und Terrorisierens.

Die Psychotherapie, Psychologie und Pädagogik reagierte darauf mit dem Konzept des – wortwörtlich so formulierten und gemeinten – “gewaltlosen Widerstands gegen die eigenen Kinder”. Nun muß man schon viel Humor haben, um sich bei der ersten Konfrontation mit diesem Begriff nicht zu fragen, ob die entsprechenden Autoren und Vertreter der damit beschriebenen soziotherapeutischen und pädagogischen Methoden den Verstand verloren haben, zumindest die soziale und emotionale Intelligenz und die Würde des Erwachsenen und zugleich die Achtung vor der Würde des Kindes auf den Mist geworfen.

Kinder werden mit einem totalitären Regime gleichgesetzt, Eltern mit einer von diesem unterdrückten Klasse. Und tatsächlich, Gandhi und Martin Luther King werden als Inspiratoren für den Ansatz und seine Benennung angeführt. Der Mangel an Scham dafür belegt eine dramatische Entfremdung und Verantwortungslosigkeit gegenüber den Konnotationen und Implikationen von Begriffen und Bennenungen, die sich in der Gleichsetzung von Ohrfeigen mit Körperverletzung, Totschlag und Mord durch die Einordnung in die Kategorie Gewalttätigkeit auch bei den Jornalisten, Politikern, Bürokraten und der Gesetzgebung zeigt.

Wie gesagt, es ist ein Phänomen des Zeitgeistes, dem der Zweck die Mittel rechtfertigt. Demagogie und Manipulation sind zur öffentlichen Normalität geworden, öffentliche Meinung wird durch Hysterisierung und Propaganda hergestellt, und Populismus ist als Schimpfwort reserviert für den jeweiligen Gegner mit konträren Ansichten.

Die öffentliche Hetze gegen Eltern, die sich die Ohrfeige und den Klaps auf den Hintern als Notfallsmaßnahme zur Durchsetzung gegenüber ihren Kindern vorbehalten, wird nicht nur ohne Skrupel durchgängig betrieben, sondern kommt auch mit einem solchen Absolutsheitanspruch daher, daß sich keiner mehr traut, öffentlich zu widersprechen. Er riskiert sein Amt, seine Position, seinen guten Ruf, die soziale Ächtung. De iure, wenn auch noch nicht de fakto, riskiert jemand sogar ein Strafverfahren – wegen autoritäter Wiederbetätigung, könnte man sagen – wegen Aufforderung zur Begehung von Straftaten, denn man ist stolz, darauf zu verweisen, daß es seit 1989 bei uns den Eltern gesetzlich verboten ist, ihren Kindern eine Ohrfeige zu verpassen. Das Züchtigungsverbot nennen es die Sozialpädagogen auf Fortbildungsveranstaltungen, wenn sie das Übel als “patriarchalisch” und “reaktionär” ausweisen wollen. “Schwarze Pädagogik” ist der alleserschlagende Terminus dafür, zwischen dem Struwelpeter und dem Hexenhammer angesiedelt.

“Neue Autorität” ist ein weiterer Begriff für den “gewaltlosen Widerstand gegen Kinder (und Schüler)”. Die erzählte Geschichte ihrer Notwendigkeit: Wir haben die “alte Autorität” abgeschafft, aber leider damit auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, indem wir Autorität als solche für falsch und schädlich erklärt haben. Das hat schlimme Folgen gehabt, immer mehr Eltern, vor allem alleinerziehende Mütter leiden unter dominanzorientierten(!) Kindern, die sie bedrohen, schlagen, erpressen, tyrannisieren und terrorisieren, ebenso sind immer mehr Lehrer hilflos gegenüber Schülern, die ihre Autorität mißachten und den Unterricht verunmöglichen. Nun wollen wir auf keinen Fall zurück zur alten Autorität, aber müssen eine neue entwickeln, eben eine, die nicht auf Gewalt als Mittel ihrer Durchsetzung setzt, sondern auf gewaltlose “elterliche Präsenz”.

In der Praxis heißt das, daß die Eltern sich an einen Psychotherapeuten um Hilfe wenden, der ihnen Schritt für Schritt mit Rat und Tat zur Seite steht, die Kinder unter massiven Druck zu setzen, sie wieder als Eltern zu behandeln. Dafür werden sämtliche verfügbare Verwandte, Bekannte und sonstige Erwachsene in Unterstützungsgruppen zusammengeholt, die per Telefonaten, Besuchen, Gesprächen und sonstiger Kooperation den Eltern ein zusätzliches Gewicht verleihen, eine öffentliche Phalanx mit dem Druck auf das Kind, sich einfallen zu lassen, wie es mit seinem Terror aufhören und seine Eltern und Lehrer wieder respektvoll behandeln kann.

Was wirkt, ist die öffentliche Beschämung und die allseitige Kontrolle. Es werden die Eltern der Freunde und der Schulkollegen angerufen und um Beteiligung an der Überwachung gebeten, sodaß zum Beispiel ein Jugendlicher, der einfach abhaut, sich nirgendwo mehr verstecken kann, sondern damit rechnen muß, daß die Eltern vor der Tür stehen und von ihm verlangen, daß er nach Hause kommt.

Ähnlich in der Schule: Die betroffene Lehrerin sucht sich Kollegen, die ihr helfen und mit ihr gemeinsam den Schüler unter Druck setzen, sein Verhalten zu ändern und eventuell angerichteten Schaden wieder gutzumachen. Dabei informieren sich Lehrer und Eltern gegenseitig fortlaufend über alle Vorkommnisse und kooperieren als einheitliche Front gegen das disziplinlose oder terroristische Verhalten des Schülers, indem sie ihn zur Rede stellen und ihm die Möglichkeit geben, Vereinbarungen zu treffen, sein Verhalten zu ändern, um die sonst üblichen Diszipinarmaßnehmen wie Schulverweis zu vermeiden.

Wie man sieht, die Gewalt der “neuen Autorität” ist die soziale, der psychische Druck durch Beschämung und das Übergewicht einer ganzen Gruppe von Erwachsenen, wenn nötig und möglich, eines ganzen Dorfes. Warum sowas nötig erscheint? Weil das Kind dem Vater mit der Anzeige bei der Polizei droht, wenn er es am Arm packt und in die Schule schleift oder ihm eine Ohrfeige verpaßt, weil es ihn beschimpft.

Haim Omer, ein Psychotherapeut in Israel, hat die Methode entwickelt. Dort sind die Kinder schon weiter als bei uns. Hier werden sie dafür erst fit gemacht, indem Pädagogen durch die Schulen tingeln und sie ermuntern, ihnen zu erzählen, wie gewalttätig ihre Eltern zu ihnen sind, um ihnen dann zu eröffnen, daß das verboten ist. Aber leider sind nur wenige bereit, ihre Eltern anzuzeigen!

Nachbemerkung:

Daß der Staat nicht das Recht hat, den Eltern Ohrfeigen oder Klapse zu verbieten, versteht sich von selbst. Massives Schlagen, Prügeln oder andere körperliche und psychische Strafen, die zu Körperverletzung führen oder Quälerei oder Folter gleichkommen, sind sowieso in jedem Fall, nicht nur gegenüber Kindern, gesetzlich verboten. Eine besonders pikante Frage ist, inwiefern es Kindern gestattet ist, ihre Eltern (oder Lehrer) zu schlagen oder psychisch zu quälen? Und ob sich die Opfer getrauen, die Kinder und Jugendlichen anzuzeigen. Wer sich über die Verhältnisse in den USA und in Großbritannien informiert, weiß, daß die Annahme, Kinder und Jugendliche würden die Gesetze und die Hysterie zum Thema Kinderschutz nicht massiv mißbrauchen, um z.B. Lehrern eins auszuwischen oder sich für schlechte Noten zu rächen, ein naiver Irrtum ist, genauso wie sexuelle Belästigung und Vergewaltigung regelmäßig erfunden werden, um sich Schwierigkeiten mit den Eltern zu ersparen oder auch bloß, um im Mittelpunkt zu stehen.

Siehe z.B.:

https://zeiger.wordpress.com/2011/12/04/children-in-power-over-teachers-abuse-it/


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